AWS IAM Identity Center mit Azure Active Directory

Viele Organisationen nutzen sowohl AWS als auch Microsoft Azure, um ihre geschäftskritischen Anwendungen zu betreiben. Doch wie lässt sich in solch einer Umgebung sicherstellen, dass Mitarbeiter effizient auf die richtigen Ressourcen zugreifen können – unabhängig davon, ob diese in AWS oder Azure liegen? Hier kommen AWS IAM Identity Center und Azure Active Directory (Azure AD) ins Spiel.

Zuletzt aktualisiert am 27. November 2024

Viele Organisationen nutzen sowohl AWS als auch Microsoft Azure, um ihre geschäftskritischen Anwendungen zu betreiben. Doch wie lässt sich in solch einer Umgebung sicherstellen, dass Mitarbeiter effizient auf die richtigen Ressourcen zugreifen können – unabhängig davon, ob diese in AWS oder Azure liegen? Hier kommen AWS IAM Identity Center und Azure Active Directory (Azure AD) ins Spiel.

Wie viele unserer Kunden, nutzen auch wir AWS IAM Identity Center (ehemals Azure Active Directory bzw. AAD) für die Identitäts- und Zugriffsverwaltung. Durch die Nutzung von Microsoft 365 hat jeder Kollege bzw. Mitarbeiter automatisch einen Account. Da wir auch Services auf Amazon Webservices (AWS) betreiben, ist es natürlich naheliegend, das AWS IAM Identiy Center auch für die Zugriffsverwaltung in AWS zu nutzen. 

Wir erklären in Kürze, wie AWS IAM Identity Center und Azure AD zusammenarbeiten, welche Vorteile die Integration bietet und wie Unternehmen durch Best Practices die Effizienz und Sicherheit ihrer Multi-Cloud-Umgebung verbessern können.

Matthias Meyer SEQUAFY GmbH

Matthias Meyer

Co Founder & Practice Director AWS

Matthias hat den berüchtigten IT-Spieltrieb und testet gerne aus, anstatt lange darüber zu reden. Als Co Founder der SEQUAFY GmbH ist er außerdem Spezialist für Amazon Web Services, Netzwerkadministration, Architektur und Design.

Das Wichtigste zusammengefasst

AWS IAM Identity Center: Verwaltung von Identitäten und Zugriffsrechten in AWS-Diensten, SSO für verschiedene Anwendungen.
Azure Active Directory: Cloud-basierte Identitätsplattform von Microsoft, die Benutzern sicheren Zugriff auf Azure und Office 365 bietet.
Die Integration ermöglicht es, Benutzer zentral zu verwalten und ihnen nahtlosen Zugriff auf Ressourcen in beiden Cloud-Umgebungen zu geben.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Captivate Content zu laden.

Inhalt laden

Vorteile der Integration von AWS IAM Identity Center und Azure AD

Die Integration von AWS IAM Identity Center und Azure Active Directory bietet wie erwähnt zahlreiche Vorteile, die sowohl die Effizienz als auch die Sicherheit in Cloud-Umgebungen verbessern. Im Folgenden nennen wir die wichtigsten Vorteile, die Unternehmen durch diese Integration realisieren können:

Einheitliche Identitätsverwaltung

Deutliche Vereinfachung der Verwaltung von Identitäten: Anstatt separate Benutzerkonten und Zugriffsrechte für AWS und Azure zu pflegen, können Unternehmen ihre Identitätsverwaltung zentral in Azure AD steuern. Dies ermöglicht es, Benutzer- und Berechtigungsänderungen an einem einzigen Ort vorzunehmen, was die Verwaltung vereinfacht und Fehler reduziert. Es bedeutet auch, dass Mitarbeiter mit nur einem Konto auf alle benötigten Ressourcen zugreifen können, unabhängig davon, ob diese in AWS oder Azure gehostet werden.

Single Sign-On (SSO) für mehr Effizienz

Die Implementierung von Single Sign-On (SSO): Durch SSO müssen sich Benutzer nur einmal in Azure AD anmelden und erhalten sofort Zugriff auf alle ihnen zugewiesenen Ressourcen, einschließlich solcher in AWS. Dies führt nicht nur zu einer besseren Benutzererfahrung, da mehrere Anmeldungen vermieden werden, sondern steigert auch die Produktivität, indem es den Zeitaufwand für das Wechseln zwischen verschiedenen Systemen minimiert.

Erhöhte Sicherheit durch Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA)

Durch die Integration von AWS IAM Identity Center und Azure AD können Unternehmen Azure ADs Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA) nutzen, um den Zugriff auf AWS-Ressourcen zusätzlich abzusichern. MFA stellt sicher, dass Benutzer über mehr als nur ein Passwort authentifiziert werden müssen, bevor sie auf sensible Daten zugreifen können. Dies reduziert das Risiko von Sicherheitsverletzungen erheblich, insbesondere in Zeiten zunehmender Cyberangriffe.

Compliance und Protokollierung

Zentrale Protokollierung und Berichte über Benutzeraktivitäten werden zuverlässig eingehalten. Beide Systeme bieten umfassende Audit- und Reporting-Funktionen, die es ermöglichen, detaillierte Informationen über Zugriffsrechte, Aktivitäten und Änderungen zu verfolgen. Dies erleichtert nicht nur die Sicherstellung der Compliance, sondern hilft auch dabei, potenzielle Sicherheitsvorfälle schnell zu identifizieren und zu beheben.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Captivate Content zu laden.

Inhalt laden

Integration von AWS IAM Identity Center und Azure AD: So funktioniert’s

Was auf den ersten Blick komplex erschient, ist mit den richtigen Schritten gut zu bewältigen. Hier ist eine vereinfachte Erklärung, wie die beiden Plattformen miteinander verbunden werden können, um eine nahtlose Identitäts- und Zugriffsverwaltung zu ermöglichen.

Verbindung beider Plattformen über SAML oder OpenID Connect

Um Azure Active Directory als zentrale Identitätsquelle für AWS IAM Identity Center zu nutzen, erfolgt die Verbindung über Standards wie SAML (Security Assertion Markup Language) oder OpenID Connect. Diese Protokolle ermöglichen es, Azure AD als Identitätsanbieter für AWS IAM einzurichten. Dadurch können Benutzer, die sich bei Azure AD authentifizieren, auch auf AWS-Ressourcen zugreifen, ohne sich erneut anmelden zu müssen.

Der erste Schritt besteht darin, Azure AD als Identitätsprovider im AWS IAM Identity Center zu konfigurieren. Dies geschieht über die AWS Management Console, indem SAML als Authentifizierungsprotokoll gewählt und die entsprechende Konfiguration für Azure AD bereitgestellt wird.

Konfiguration von Single Sign-On (SSO)

Nachdem die Verbindung zwischen den beiden Plattformen hergestellt ist, wird Single Sign-On (SSO) konfiguriert. Das bedeutet, dass Benutzer, die sich einmal bei Azure AD anmelden, ohne eine zusätzliche Anmeldung auf AWS-Ressourcen zugreifen können.

Der Administrator muss dabei in Azure AD die entsprechenden Benutzer und Gruppen definieren, die Zugriff auf AWS benötigen. Diese Benutzer und Gruppen werden dann im AWS IAM Identity Center sichtbar, sodass ihnen die passenden Berechtigungen für den Zugriff auf AWS-Ressourcen zugewiesen werden können. Dieser Prozess stellt sicher, dass Benutzerrollen und Zugriffsrechte zentral über Azure AD verwaltet werden können.

Benutzer- und Rollen-Synchronisation

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Integration ist die Synchronisation von Benutzern und Rollen zwischen Azure AD und AWS IAM Identity Center. Sobald ein Benutzer in Azure AD hinzugefügt oder gelöscht wird, wird diese Änderung automatisch auf AWS übertragen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Benutzerzugänge in beiden Systemen immer auf dem neuesten Stand sind.

In Azure AD können Administratoren rollenbasierte Zugriffssteuerungen (Role-Based Access Control, RBAC) verwenden, um festzulegen, welche Benutzer welche Ressourcen in AWS verwalten oder nutzen dürfen. Diese Rollen werden dann an AWS IAM Identity Center weitergegeben, wo sie die Zugriffsrechte auf bestimmte AWS-Dienste steuern.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Captivate Content zu laden.

Inhalt laden

Best Practices für eine erfolgreiche Integration

Um den vollen Nutzen aus dieser Integration zu ziehen und potenzielle Herausforderungen zu vermeiden, sollten Unternehmen einige Best Practices befolgen. So erhöhen Sie nicht nur die Sicherheit, sondern optimieren auch die Verwaltung und verbessern das Benutzererlebnis.

Sicherheitsrichtlinien frühzeitig implementieren

Eine der wichtigsten Best Practices ist die frühzeitige Implementierung von Sicherheitsrichtlinien. Das umfasst insbesondere die Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA), die bereits in Azure AD eingerichtet und für den Zugriff auf AWS-Ressourcen verwendet werden kann. MFA stellt sicher, dass Benutzer neben ihrem Passwort eine zusätzliche Sicherheitsebene, wie etwa einen Einmalcode, nutzen müssen. Dies verringert das Risiko von Sicherheitsvorfällen erheblich.

Zusätzlich können Unternehmen in Azure AD Conditional Access Policies konfigurieren. Diese Richtlinien ermöglichen es, den Zugriff auf AWS-Ressourcen an Bedingungen zu knüpfen, wie zum Beispiel den geografischen Standort des Benutzers oder das verwendete Gerät. Solche Maßnahmen erhöhen die Sicherheit und stellen sicher, dass nur autorisierte Benutzer auf die Ressourcen zugreifen.

Regelmäßige Überprüfung der Berechtigungen

In (Multi-)Cloud-Umgebungen kann es leicht passieren, dass Benutzer über mehr Berechtigungen verfügen, als sie tatsächlich benötigen. Dies stellt ein Sicherheitsrisiko dar, da Benutzer möglicherweise Zugriff auf sensible Ressourcen haben, die außerhalb ihrer Verantwortung liegen.

Durch eine regelmäßige Überprüfung der Benutzerrollen und -berechtigungen in Azure AD und AWS IAM Identity Center können Unternehmen sicherstellen, dass jeder Benutzer nur den Zugang hat, der für seine Arbeit notwendig ist. Dies hilft, das Prinzip der Minimalrechte (Least Privilege) umzusetzen, was das Risiko unbefugten Zugriffs minimiert.

Monitoring und Auditing aktiv nutzen

Sowohl AWS IAM Identity Center als auch Azure AD bieten umfassende Monitoring- und Auditing-Tools, die die Sicherheit und Compliance entscheidend unterstützen. Werden diese Tools proaktiv genutzt, können Aktivitäten von Benutzern überwacht und mögliche Sicherheitsprobleme frühzeitig erkannt werden.

Im AWS IAM Identity Center können Administratoren detaillierte Protokolle über Benutzeraktivitäten einsehen, einschließlich der Anmeldeversuche und der Zugriffe auf bestimmte AWS-Ressourcen. In Azure AD stehen ähnliche Funktionen zur Verfügung, wie beispielsweise das Azure AD Sign-in Monitoring, das eine Echtzeitüberwachung von Benutzeranmeldungen möglich macht. Durch die Nutzung dieser Protokollierungs- und Überwachungsfunktionen können nicht nur verdächtige Aktivitäten aufgespürt werden, sondern es wird auch sichergestellt, dass sie den gesetzlichen Anforderungen für Audits und Compliance entsprechen.

Automatisierung der Identitätsverwaltung

Um den Verwaltungsaufwand in großen Organisationen zu reduzieren, ist es sinnvoll, so viele Prozesse wie möglich zu automatisieren. Die Provisioning-Funktionen in Azure AD bieten hier eine ausgezeichnete Möglichkeit, Benutzerkonten und Rollen automatisch zu synchronisieren, ohne dass Administratoren ständig manuell eingreifen müssen.

Durch die automatische Benutzerprovisionierung ist neuen Mitarbeitern, sofort nach deren Aufnahme ins Unternehmen, der Zugriff auf alle notwendigen Ressourcen in AWS und Azure möglich. Ebenso werden Berechtigungen entzogen, sobald ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt oder seine Rolle wechselt. Das reduziert das Risiko von Sicherheitslücken durch verwaiste Benutzerkonten und macht die Verwaltung wesentlich effizienter.

Fazit

Die Integration von AWS IAM Identity Center und Azure Active Directory bietet eine praktische Lösung, um die Verwaltung von Benutzerzugängen in Multi-Cloud-Umgebungen zu vereinfachen. Sie ermöglicht es, Benutzer über Single Sign-On nahtlos auf Ressourcen in AWS und Azure zugreifen zu lassen, während Sicherheitsfunktionen wie Mehr-Faktor-Authentifizierung den Schutz erhöhen. Durch die zentrale Verwaltung in Azure AD können Unternehmen Zugriffsrechte effizienter steuern und sicherstellen, dass ihre IT-Umgebung sicher und gut überwacht ist.

Mit einer soliden Implementierung und der Einhaltung bewährter Methoden wie der regelmäßigen Überprüfung von Berechtigungen und dem Einsatz von Automatisierungstools wird die Verwaltung vereinfacht und gleichzeitig die Sicherheit gewährleistet. Diese Integration ist besonders nützlich für Unternehmen, die sowohl AWS als auch Azure nutzen und eine effiziente Lösung für die Verwaltung ihrer Identitäten suchen.

Merger Cloud Computing Referenz

Sie planen ihr Unternehmen zu digitalisieren und möchten sich dabei auf echte Experten im Bereich Digitalisierungsstrategie verlassen? Vertrauen Sie auf unsere jahrelange Expertise in zahlreichen erfolgreichen Digitalisierungsprojekten mit AWS und Azure AD.

FAQ zu Integration von AWS IAM Identity Center und Azure Active Directory

Was ist AWS IAM Identity Center und Azure Active Directory?

AWS IAM Identity Center ist ein Tool zur Verwaltung von Identitäten und Zugriffen auf AWS-Dienste und Anwendungen. Azure Active Directory (Azure AD) ist Microsofts cloudbasierte Identitätsplattform, die Benutzern sicheren Zugriff auf Azure, Office 365 und andere Anwendungen ermöglicht.

Warum sollte ich AWS IAM Identity Center mit Azure Active Directory integrieren?

Die Integration vereinfacht die Verwaltung von Benutzeridentitäten und -zugriffen über beide Plattformen hinweg, ermöglicht Single Sign-On (SSO) und bietet erweiterte Sicherheitsfunktionen wie Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA).

Wie funktioniert die Integration zwischen AWS IAM Identity Center und Azure AD?

Die Integration erfolgt über Standards wie SAML oder OpenID Connect. Azure AD fungiert dabei als Identitätsprovider, der Benutzern über SSO den Zugang zu AWS-Ressourcen ermöglicht.

Welche Vorteile bietet die Integration?

Zu den wichtigsten Vorteilen gehören eine zentrale Verwaltung von Identitäten, SSO für eine bessere Benutzererfahrung, erhöhte Sicherheit durch MFA und vereinfachte Compliance dank zentralisierter Protokollierung.

Was sind die Sicherheitsvorteile der Integration?

Durch die Integration kann Azure ADs MFA genutzt werden, um den Zugriff auf AWS-Ressourcen zusätzlich abzusichern. Auch die Nutzung von Conditional Access Policies in Azure AD sorgt für eine bessere Kontrolle der Zugriffe.

Kann ich Benutzer und Rollen automatisch synchronisieren?

Ja, die Benutzer- und Rollensynchronisation erfolgt automatisch zwischen Azure AD und AWS IAM Identity Center. Änderungen in Azure AD, wie das Hinzufügen oder Entfernen von Benutzern, werden in AWS übernommen.

Welche Best Practices sollte ich bei der Integration beachten?

Es wird empfohlen, frühzeitig MFA und Sicherheitsrichtlinien zu implementieren, Zugriffsrechte regelmäßig zu überprüfen, Monitoring und Auditing aktiv zu nutzen und Automatisierungslösungen zur Verwaltung von Identitäten einzusetzen.