Die Abkürzung PaaS steht im Cloud Computing für Platform as a Service und ermöglicht es Unternehmen, die eigenen Softwareanwendungen direkt auf der Development- und Bereitstellungsplattform des jeweiligen Cloud-Anbieters zu entwickeln. Dadurch werden sowohl der Entwicklungsprozess, als auch Rollout und Updates deutlich beschleunigt.
Das erwartet dich:
PaaS (Platform as a Service) – kurz erklärt
PaaS ist ein Service-Modell, das mittels eines Drittanbieters eine Plattform für die Entwicklung von Anwendungen und Tools auf deren eigener Infrastruktur über das Internet zur Verfügung stellt.
Beispiele: Windows Azure, AWS Elastic Beanstalk, Heroku, Google App Engine oder Apache Stratos

Definition von PaaS
Platform as a Service (PaaS) oder Application Platform as a Service (APaaS) ermöglicht es Kunden, aus Computing-Diensten und einer oder mehreren Anwendungen ein modulares Bundle zu erstellen, zu entwickeln und zu verpacken. Ein solches Bundle kommt ohne die Komplexität des Aufbaus und der Wartung einer Infrastruktur aus, dir normalerweise mit Entwicklung und dem Start solcher Anwendungen verbunden ist.
So ähnlich zumindest lautet die etwas komplizierte Antwort von Wikipedia, wenn man nach der Definition von PaaS sucht.
Ganz simpel erklärt bedeutet das: Konzentriere dich auf deine Anwendung und kümmere dich nicht um die zugrunde liegende Infrastruktur – denn das übernimmt der von dir gewählte Cloud-Anbieter.
Es sind also keine IT-Kenntnisse mehr erforderlich? So nun auch wieder nicht, das Wissen wurde lediglich verschoben. Mit PaaS benötigt dein Administrator einfach keine fundierten Kenntnisse in Firewall-Sicherheit, Betriebssystem-Patching, Backups usw.
Weshalb ist PaaS für Entwickler interessant?
Wie schon im oben genannten Beispiel erklärt, erledigt der Anbieter alle operativen Arbeiten, so dass sich dein Entwickler voll und ganz auf seine Kernkompetenz konzentrieren kann: Das Programmieren von Anwendungen.
Aber auch neue Möglichkeiten sind hinzugekommen, die für Entwickler interessant sind. Wie z.B. verschiedene Collaboration-Tools für räumlich getrennt arbeitende Entwicklungsteams. Oder auch Tools, die eine kontinuierliche Integration und Bereitstellung ermöglichen. Auch Konfigurationsmanagement ist hierbei längst zum Standard geworden.
PaaS aus der Cloud
Eine Cloud bietet dir mit erstaunlich geringem Aufwand fertige Lösungen für die meisten dieser Szenarien. Dein Administrator muss sich nun nicht mehr mit Oldschool-Infrastrukturaufgaben beschäftigen. Jedoch ist neues/anderes Wissen erforderlich: Cloud-Wissen.*
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Vor- und Nachteile von PaaS
Wie immer gibt es auch Nachteile, wo es Vorteile gibt – schauen wir uns der Vollständigkeit halber natürlich ebenfalls an.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Fokus liegt auf der Entwicklung der jeweils gewünschten Applikation. Benötigte Infrastruktur in den Bereichen Hardware und Netzwerk muss nicht gelegt werden, deren Administration entfällt vollständig. Wartungskosten entfallen langfristig, da die Plattform vom externen Anbieter instand gehalten wird. | Da kein Einfluss durch Entwickler auf die Konfiguration der Umgebung besteht, können diese auch keine eigenen Features implementieren. Außerdem gehört PaaS immer dem Anbieter der Plattform – es besteht also keine externe Verfügung. Dies kann zu Probleme führen, falls ein Service eingestellt wird oder der Dienstleister Konkurs anmelden muss. |
Wartung und Pflege der Hardware und Software werden vom Anbieter der PaaS übernommen. Das Einspielen von Sicherheitsupdates findet ohne Unterstützung des Entwicklerteams statt. PaaS ist nicht mit der Netzwerkstruktur vor Ort verbunden, das vermeidet die schnelle Verbreitung von eventuell vorhandener Schadsoftware. | Bei Verlust von Entwicklungsumgebungen können im Unternehmen große Einbußen drohen (sowohl finanziell als auch zeitlich). In solch einem Fall ist eine Überarbeitung von bewährten Workflows notwendig und auch deren Anpassung an eine eventuell neue Plattform. |
Entwickler können standortunabhängig eine App entwickeln. Auch wenn sich das Team auf unterschiedlichen Kontinenten befindet, kann die Kommunikation via Videochat-Anwendung und Web-Tools gewährleistet werden. Entwicklerteams müssen nicht mehr zwingend an einem Standort vereint arbeiten. | Die Akzeptanz ist bei vielen Entwicklern nach wie vor nicht sehr hoch – oft hält man an der althergebrachten “Inhouse-Methode” fest. |
Wie wird PaaS abgerechnet?
Wie im Cloud Computing üblich, erfolgt die Abrechnung nach dem Pay-per-use-Modell. Du als Kunde bezahlst also nur für jene Services, die Du auch tatsächlich benutzt hast.
Festgelegt werden die Preise im Detail wie folgt:

Die Kombination aus virtueller Infrastruktur plus Rechenzeit, übertragenem Datenvolumen, Speicherplatz und Nutzung spezieller Software ist hier die Grundlage. Der Basisdienst (Storage) wird in der Regel nach genutzter Leistung pro Monat abgerechnet. Der Datenverkehr wiederum orientiert sich am Datenvolumen und wird danach vergütet. Oft wird hier zwischen eingehenden und ausgehenden Diensten unterschieden.
Kalkuliert werden die virtuellen Instanzen üblicherweise in Rechenzeiten pro Stunde. Hierbei macht es Unterschiede, wie hoch bereitgestellte CPU-Leistungen, wie umfangreich ein RAM-Ausbau und die Beschaffenheit des Betriebssystems ist.
Bei der Software-/Schnittstellen-Nutzung wiederum ist die Preisgestaltung komplexer. Hier wird je nach Vereinbarung entweder monatlich mit pauschal festen Preisen oder in Abhängigkeit der Anzahl an Aufrufen, Transaktionen und Datendurchsatz vergütet.
Beispiele für PaaS
Dein Anwendungsentwickler hat einen Webservice, der Bilder oder Links zu Videos mit bestimmten Informationen anzeigen sollte. Während Videos und Bilder möglicherweise vom Marketingteam stammen, möchte er in Github oder DevOps programmieren und pflegen und seinen Service für euren Kunden bereitstellen.
Das Kernwissen deines Entwicklers konzentriert sich ziemlich sicher ausschließlich auf seine Entwicklertools und sein Programmierwissen. Es ist ihm vermutlich egal, ob die zugrunde liegende Infrastruktur ein Server in einem Rack oder irgendwie virtualisiert ist. Auch ist es ihm egal, wie der Webservice durch die Firewall veröffentlicht wird. Es liegt schlicht nicht in seinem Aufgabengebiet, sich um Betriebssystemwartung, Backups und Sicherheit zu kümmern oder sich mit Ausfallzeiten beschäftigen zu müssen.
Wenn Du dich für PaaS entscheidest, kommt das Meiste davon out-of-the-box, direkt von deinem Cloud Provider. Dies können unter anderem Windows Azure, AWS Elastic Beanstalk, Heroku oder Google App Engine.
FAQ – häufige Fragen zu PaaS
Was ist PaaS (Platform as a Service)?
Platform as a Service (PaaS) ermöglicht es Unternehmen, die eigenen Softwareanwendungen direkt auf der Development- und Bereitstellungsplattform des jeweiligen Cloud-Anbieters zu entwickeln. Du selbst brauchst dich nur noch um Apps und Daten zu kümmern.
Was gehört zu PaaS (Platform as a Service)?
PaaS-Anbieter verwalten Server, Speicher, Rechenzentren und Netzwerkressourcen. Außerdem stellen sie Tools für Anwendungsdesign, Tests und Entwicklung zur Verfügung. PaaS stellt dir als Kunden also alles zur Verfügung, was zum Erstellen und Verwalten von Anwendungen benötigt wird.
Wie funktioniert PaaS (Platform as a Service)?
Platform-as-a-Service ist eine vollständige Entwicklungs- und Bereitstellungsumgebung, die sich in der Cloud befindet. Du erhältst über sie den Zugang zu den für dich erforderlichen Ressourcen, um verschiedenste Lösungen bereitstellen zu können. Dies kann von einfachen cloudbasierten Apps bis hin zu ausgereiften cloudfähigen Unternehmensanwendungen reichen.
Unser Fazit
Cloud Services kann man heute in vielfältiger Form nutzen und dazubuchen. Platform as a Service (Paas) ist einer der drei wesentlichen Pfeiler (neben IaaS und SaaS) und bietet hierbei Entwicklungs- und Programmierumgebungen. Die Tatsache, dass PaaS dynamisch an den jeweiligen Bedarf anpassbar sind und nutzungsabhängig abgerechnet werden, sehen wir als ein Argument, das definitiv für eine Nutzung spricht.
*Du kannst dir nun ebenfalls vorstellen, Platform as a Service für dein Unternehmen zu nutzen, weißt aber nicht, wo Du anfangen sollst, da dir das nötige Cloud-Wissen (noch) fehlt? Oder nutzt Du bereits PaaS und würdest gerne eine Einschätzung haben, ob sich deine Umgebung noch optimieren lässt? Wir beraten dich hier gerne.
Du möchtest lieber sofort einen ersten (selbstverständlich kostenfreien) Termin vereinbaren? Sehr gerne, Markus freut sich auf euer Gespräch.